EcoSur auf Deutsch

Ein Jahr nach dem Erdbeben in Haiti

EcoSur - A un año del Terremoto en Haiti

In Zentral-Haiti, in der Stadt Liancourt, im Tal des Flusses Artibonite führten wir unser erstes Projekt durch. Wir bauten eine Werkstatt zur Herstellung der Leichtbeton-Wandelemente unserer   Einzimmerhäuser, dazu die Ausbildungsstätte für die Maurer und Vorarbeiter, eine Werkstätte zur Produktion der Leichtbeton-Ziegel und ausserdem machten wir die Bauführung beim Neubau des Lehrerseminars in Liancourt.

Die kulturellen Unterschiede, die wir vor allem am Anfang spürten, verstanden wir mit der Zeit als Bereicherung. Mit den schwierigen Arbeitsbedingungen lernten wir mit der Zeit umzugehen. Der Mangel an Fahrzeugen und an elektrischer Energie, sowie die Sprachbarrieren waren die grössten Hindernisse für die Leute von EcoSur aber auch für unsere Partner.

Die Haltung der Einheimischen gegenüber unseren Mitarbeitern, meist Lateinamerikaner, war von Anfang an gut. Dies sowohl auf der persönlichen Ebene wie auch bei der Arbeit. Der Austausch Süd-Süd funktioniert!

Victor Granja und Franklin Martínez, beide Bauingenieure von EcoSur Nicaragua, sind verantwortlich für den Bau der Werkstätten zur Produktion der Baumaterialien. Sie bilden die Arbeiter aus und leiten die Projekte in der Gegend von Liancourt.

Byron Bucardo, Buchalter und ebenfalls von EcoSur Nicaragua, betreut Jugendliche, die in verschiedenster Weise Erdbebenopfer sind. In einer Art Berufsschule lernen sie die Bauteile für Trockentoiletten  zu produzieren und die Toiletten zu bauen, dabei erhalten sie eine Grundausbildung als   Maurer, Schreiner und Schweisser.

In Liancourt ist die Werkstätte für Öko-Baumaterialien fertig gebaut. Sie produziert Leichtbeton-Wandelemente, mit denen 60 Einzimmerhäuser gebaut werden sollen. Diese Häuser sind für Familien bestimmt, die aus den zerstörten Städten aufs Land zurückgekehrt sind.

Das Einzimmerhaus oder Kernhaus ist 4 Meter lang und 2.8 Meter breit. Es kann schnell gebaut werden und bietet sofort Schutz und Sicherheit. Um den Kern können weitere Zimmer, wie auch Küche und Bad problemlos angebaut werden. Die Begünstigten arbeiten von Anfang an bei der Produktion der Baumaterialen und dem Bau der Häuser unter Anleitung eines Fachmannes mit. So erwerben sie die Fähigkeit, das Haus selber zu erweitern.

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Mit dem Bau der Kernhäuser werden 14 jugendliche Männer und Frauen zu Maurern und später zu Vorarbeitern ausgebildet. Sie erhalten eine praktische Ausbildung in Bautechniken, aber auch das theoretische Rüstzeug wird vermittelt: Berufliches Rechnen, Materialkunde, etc. Nach einer von EcoSur durchgeführten Abschlussprüfung erlangt der Lehrling den Fähigkeitsausweis, der auch von den lokalen Institutionen anerkannt wird.

Öko-Baumaterialien sind Materialien, die ökologisch und preiswert aus lokalen Ausgangsmaterialien hergestellt werden. Wir setzen sie in unseren Kernhäusern ein, aber auch bei den Renovationen werden sie angewendet. Zu den Öko-Baumaterialien gehören zum Beispiel Leichtbeton-Wandelemente, Leichbeton-Ziegel aber auch Bausteine aus gepresster Erde.

Victor Granja, einer unserer Bauingenieure berichtet, dass es oft sehr schwierig ist gebräuchliche Baustoffe zu kaufen, die eigentlich immer verfügbar waren. Was knapp ist, wird teurer. Diese Verteuerungen machen ein korrektes Planen und Berechnen fast unmöglich.

Neben dem Bau von Gebäuden, dem Reparieren von Gebäuden und der Ausbildung, widmet sich EcoSur der Frage nach der Beseitigung und Wiederverwendung der gewaltigen Menge von Bauschutt. Dieses Projekt wird von namhaften Wissenschaftlern von CIDEM, Cuba, ebenfalls Mitglied des Netzwerkes EcoSur unterstützt. EcoSolutions S.A. http://www.ecosolutions.ecosur.org/ wird dieses Projekt ausführen, sobald die Verträge mit namhaften Organisationen wie dem ILO (Internationale Arbeitsorganisation) oder dem UNDP (Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen) unterzeichnet sind.

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Ohne lokale Partner wäre ein Arbeiten von EcoSur in Haiti unmöglich. In Liancourt hat uns APPEL (Association des Parents et des Professeurs d’Ecole de Liancourt) alle nötige Unterstützung entgegengebracht, um die örtliche Werkstatt aufzubauen und die Produktion zu starten. In Port-au-Prince ist „Aide a l’enfance de Haiti“ unser Partner im Ausbildungsprogramm.

Die Aktivitäten von Netz EcoSur begannen gleich nach dem Erdbeben. Seit dem ersten Juni 2010 arbeitet das Team von EcoSur Nicaragua vor Ort.

Die aktuellen Projekte in Haiti werden teils von der Bevölkerung des Kantons Glarus, Schweiz, und teils von DESWOS (Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V) finanziert.

EcoSur bereitet für 2011 neue Projekte und praktische Lösungen für die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau vor. Victor Granja sagt: „Wir haben alle viel gelernt in Haiti, haben eine Erfahrung gemacht, an der wir gewachsen sind. Noch bleibt viel zu tun, aber ich bin sicher, dass wir ernten werden, was wir gesät haben.“

Das erste Haus steht zu Weihnachten: Haiti

haiti_weinachten_hausKnapp ein Jahr nach dem Erdbeben in Haiti zieht Projektleiter Kurt Rhyner eine positive Bilanz. Die mit Glarner Spenden finanzierte Werkstatt laufe endlich gut. Die Spenden- aktion der «Südostschweiz»habe aber noch mehr ausgelöst.

Das erste Haus steht zu Weihnachten

Haiti: Die Sankt-Fridolin-Werkstatt produziert seit zehn Tagen

In der Glarner Werkstätte für den Wiederaufbau Haitis werden nun meterweise Wand und Deckenplatten hergestellt. Projektleiter Kurt Rhyner freuts. Schliesslich will er in Haiti noch einiges bewegen und aufbauen.

Wiederaufbau von Schulen in Haiti

Tausende von Menschen sind nach dem schweren Erdbeben aus Port-au-Prince zurück in ihre alte Heimat auf dem Lande, ins Dörfchen Liancourt geflüchtet. Der Flecken liegt rund 100 Kilometer nördlich der haitianischen Hauptstadt. Mit Kind und Kegel, mit Sack und Pack zogen die Heimkehrer in die Häuser ein, die vor der Katastrophe nur noch von wenigen alten Menschen bewohnt worden waren. Statt zwei Leute wie bisher wohnen nun plötzlich acht bis zehn Personen in den engen Behausungen.
Dieses plötzliche, riesige Anschwellen von Menschen belastet die öffentlichen Institutionen schwer. Vor allem aber ist das Schulsystem gefordert, die Situation mit den vielen neu zugezogenen Kindern zu bewältigen.

Haiti: Werkstatt „Fridolin“, unterstützt durch die Aktion der „Südostschweiz“ sowie DESWOS

Aufdatiert am 20. Juni

Die Sofonias / EcoSur Projekte in Haiti mitte Juni 2010
Kurt Rhyner

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Seit dem 3. Juni ist Victor Granja aus Nicaragua in Liancourt und hat mit der Ausbildung von sechs jungen Männern begonnen. Beim Bau der Werkstatt werden sie einige Grundkenntnisse des Maurerberufes erlernen und  anschliessend die Produktion von verschiedenen Baumaterialien. Später werden noch weitere Lehrlinge dazukommen und man wird die Arbeitsgruppen bilden für Produktion und Bau. Victor, ein junger Ingenieur aus Nicaragua mit Erfahrung in Entwicklung und Produktion, wird von einem erfahrenen Maurer unterstützt sowie von einem „handyman“ der auch als Übersetzer vom Spanisch ins Creole wirkt.

Leider ist schon nach einer Woche der Maurer verunglückt, auf der Hauptstrasse von einem LKW überfahren.  Dank ausserordentlich guter Ärzte  im international unterstützten „Albert Schweitzer Spital“ im benachbarten Deschappelles konnte sein schwer verletztes Bein gerettet werden und wir hoffen dass er sich in einigen Wochen wieder wird integrieren können, wenn auch wohl mit Behinderung.

Aus der Schweiz ist ein Container mit einem Auto und einem Kleinlaster sowie zwei Motorrädern unterwegs nach Haiti und aus Nicaragua ein Container mit den Ausrüstungen für Produktion, wir sehen der Auslösung und der Zollformalitäten mit viel Spannung und auch etwas Angst entgegen, kursieren doch grösstenteils sehr negative Informationen über Effizienz und Legalität dieser Formalitäten.

Die Werkstatt wird ihre Produkte einerseits an das DESWOS- gesponserte Hausbauprojekt liefern, andrerseits soll aber vom ersten Tag an auch ein Teil der Produktion kommerziell vermarktet werden um die Nachhaltigkeit der Werkstatt zu sichern. Bereits haben wir zwei Aufträge annehmen können, für eine Schule in Liancourt und ein Schulungszentrum in Port-au-Prince.  Um die dabei eingegangenen Verpflichtungen auch dann erfüllen zu können wenn die Container verspätet eintreffen, haben wir eine zusätzliche Ausrüstung zur Herstellung von Wandplatten in der Dominikanischen Republik konstruieren lassen, welche wohl problemlos importiert werden kann.

Für die beiden kommerziellen Bauten werden die Baupläne von sofonias Nicaragua gezeichnet, also wie meistens in unserem Netzwerk, ein Süd-Süd-Austausch... in diesem Falle Unterstützung für das ärmste Land Lateinamerikas aus dem zweit ärmsten... von Fachleuten die selber in EcoSur-Projekten ausgebildet wurden.

Im September sollte das Projekt die ersten Core shelters bauen können.

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Ausbildung zum Bau von Trockentoiletten
Das von DESWOS und MEDEOR gesponserte Projekt ist startklar. Marie Josee Laguerre, die  Haitianisch-Deutsche Initiantin hat mit einer christlichen Organisation eine Zusammenarbeit vereinbart und die Werkstatt kann unter besten Bedingungen gestartet werden, in einem ländlichen Schulungszentrum 50 km von Port-au-Prince.  Franklin Martinez, ebenfalls ein junger Nicaraguanischer Ingenieur mit viel Bauerfahrung wird ende Juni erwartet, nachdem er vorher noch eine kurze technische Zusatzschulung in Cuba absolviert.  Peter Arndt, der Entwickler der sogenannten Otji-toilet wird anfangs Juli in Haiti erwartet, und zusammen mit Franklin die Ausbildung von 20 Jugendlichen vorbereiten und die Schablonen und Formen für die Herstellung der Fertigteile erstellen.

Auch dieses Projekt soll von ersten Tag an einen starken kommerziellen Arm haben um die Nachhaltigkeit zu erreichen, und auch hier sind bereits einige Aufträge in Sicht, wiederum in den beiden vorher erwähnten Bauten sowie mit anderen Organisationen.

Beratung beim Aufbau von zwei Werkstätten und Hausbau in Jacmel
Seit Wochen liegen die Verträge auf dem Tisch...und seit Wochen fehlen nur noch Stunden bis sie unterzeichnet werden...
Wieder einmal machen wir die Erfahrung, dass die Zusammenarbeit mit grossen Organisationen langsam startet. Zwei Kollegen in Cuba warten auf ihren Einsatz, und in Nicaragua warten wir auf das OK um die Ausrüstungen zu produzieren und verschiffen.....und sind darauf gefasst dass alles sehr schnell gehen muss wenn dann endlich mal unterschrieben ist und endlich mal Geld fliesst...

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Peter Dunckley
Architect
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